Mit der Synchrotronstrahlung können wir festen und flüssigen Materialien ihre Geheimnisse auf atomarer Ebene entlocken.
Das HZB forscht an neuen Materialien, die ein Schlüssel für eine
CO2-neutrale Gesellschaft sein können, z.B. Quantenmaterialien, Batteriematerialien, neuartigen Solarzellen oder Katalysatoren für die Gewinnung von grünem Wasserstoff.
Darüber hinaus wird BESSY II auch von Forschern anderer Einrichtungen genutzt, zum Beispiel von Biologen, die hier Proteine entschlüsseln.
Diese Rohre werden Beamlines genannt.
Durch sie kommt die Synchrotronstrahlung vom Speicherring zu den Experimentierstationen, an denen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Messungen durchführen.
Die BESSY II Experimentierhalle hat etwa 50 Beamlines.
Im Speicherringtunnel befinden sich die Vorrichtungen, die den Elektronenstrahl lenken und auf der Kreisbahn halten. Auf dieser bewegen sich die Elektronen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit und geben dabei die Synchrotronstrahlung ab, die für Messungen genutzt wird.
Im Speicherring haben die Elektronen eine "Lebensdauer" von ca. 8-10 Stunden. In dieser Zeit legen sie eine Stecke von einer Milliarde Kilometern zurück– das ist 72 mal die Entfernung zwischen Erde und Sonne.
Durch dieses dünne Rohr kommen die Elektronen vom Beschleunigerring, wo sie auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden, in den Speicherring.
Im Strahlrohr herrscht ein Ultrahochvakuum, ähnlich wie im Weltall, damit die Elektronen nicht durch Zusammenstöße mit Luftpartikeln gebremst werden.